StV/KV-LOGO
22.04.2020

Mein Tag in Zeiten von Corona

Über ihren neuen Alltag sprachen wir mit Anna Somma, Vorsitzende des Kreisverbandes Viersen und Personalrätin Förderschule.

Wie erleben Sie die aktuelle Situation?

 

Die Corona-Pandemie dominiert derzeit meinen Alltag und ist das ständige Gesprächsthema. Meine Tagesstruktur hat sich demnach enorm verändert.

Normalerweise besteht mein Alltag aus vielen Terminen, Sitzungen und Veranstaltungen. Ich bin ständig von vielen unterschiedlichen Menschen umgeben. Zudem kommt ein hoher persönlicher Anspruch, etwas schaffen bzw. verändern zu wollen.

Demnach war die Umstellung nicht einfach. Ich habe einige Tage gebraucht, um der aktuellen Situation etwas Positives abzugewinnen. An die Einschränkungen im Alltag kann ich mich langsam gewöhnen und habe mich beruflich neu organisiert.

Als alleinerziehende Mutter von zwei kleinen Kindern ist es herausfordernd, meine beruflichen Tätigkeiten in den häuslichen Rahmen zu integrieren. Die lustigen Videos und Fotos zum Homeoffice im Netz geben oft meinen Alltag wieder.

Für mich ist die aktuelle Situation ein Spagat zwischen dem Beruf und der Kinderbetreuung.

 

Wie gehen sie damit um?

 

Ich musste lernen, meinen Alltag zu entschleunigen. An festgelegten Tagen, etwa ein- bis zweimal in der Woche, darf ich in meinem Büro weiterarbeiten. Die übrigen Aufgaben versuche ich im Homeoffice zu erledigen. Es kommt nicht selten vor, dass man wichtige Telefongespräche in der Küche oder im Kinderzimmer führt. Am wichtigsten war es aber, die persönliche Einstellung zu ändern. Wenn etwas nicht so läuft wie geplant, bin ich viel gelassener und nachsichtiger geworden.

Den Alltag meiner Kinder gestalte ich so strukturiert wie möglich. Nach anfänglichen Anpassungsschwierigkeiten klappt das ganz gut und schafft viel Ruhe. Aber auch hier hilft eine große Portion Gelassenheit und Humor.

 

Welche Tipps haben sie für den Berufsalltag?

 

Für den beruflichen Alltag kann ich nur bedingt hilfreiche Tipps geben. Die beruflichen Möglichkeiten hängen derzeit stark von der individuellen Situation der Kolleginnen und Kollegen ab.

Es gibt im Netz zahlreiche Hinweise wie man seine Zeit im Homeoffice produktiv und angenehm gestaltet kann. Die Kolleginnen und Kollegen haben die Herausforderung angenommen, arbeiten sehr kreativ und kümmern sich mit einem enormen Einsatz weiterhin um ihre Schülerinnen und Schüler.

Hier sind neben den beruflichen, auch die materiellen und die infrastrukturellen bzw. institutionellen Ressourcen gefragt.

 

Was bedeutet das für den eigenen Alltag?

 

Für den eigenen Alltag sollte man versuchen, die Work-Privacy Balance zu wahren, tapfer und gelassen bleiben sowohl beruflich als auch privat. Auch hier gibt es viele individuelle Möglichkeiten, sich selbst etwas Gutes zu tun.

Bis zu der Pandemie dominierten die Arbeitsverdichtung, der Stress und der Wunsch nach Entschleunigung unseren Alltag. Jetzt ist diese veränderte Situation eingetreten, wenn auch nicht freiwillig. Man sollte dennoch versuchen, das Beste daraus zu machen!

Weitere Artikel im Bereich ""
07.03.2023
Studien und Umfragen

Neu: forsa NRW-Schulleitungsumfrage 2022

06.11.2018
Was läuft, was läuft nicht?

Ergebnisse der Umfrage zur Situationsbestimmung an den Realschulen 2018

29.10.2018
Gesunde Schulen fördern die Bildungsqualität

Ergebnisse einer Untersuchung der strukturellen Rahmenbedingungen zur Gesundheitsförderung von Lehrkräften in der Schule

Grafik: © VBE NRW
Ihre Qualifizierung vor Ort

Termine, Orte und Anmeldung

Grafik: KirschKürmann
Ausgabe September/Oktober 2023

Schulkultur


URL dieses Artikels:
http://www.vbe-nrw.de/menu_id/679/content_id/5723.html

VBE-Bezirksverbände

Arnsberg Detmold Düsseldorf Köln Münster

copyright © 2001 - 2019 Verband Bildung und Erziehung, Landesverband NRW