VBE: Abwärtsspirale durchbrechen
„Wir erleben eine Abwärtsspirale, die unsere Landesregierung dringend durchbrechen muss. Aktuelle Maßnahmen sorgen für ausgebranntes Personal und verschlechtern langfristig die Bildungsqualität. Die Regierung ist gefragt, den Lehrerberuf attraktiver zu gestalten und für den Seiteneinstieg eine verbindliche Vorqualifizierung einzuführen. Auf der einen Seite die Lehrämter der Grundschule und der Sek I durch geringeren Lohn nicht wertzuschätzen und auf der anderen Seite die Deprofessionalisierung des Lehrerberufs voranzutreiben, ist alles andere als zielführend. Mit dem Haushalt 2020 hat die Landesregierung die Chance, die aktuelle Abwärtsspirale zu durchbrechen“, erklärt Stefan Behlau, Landesvorsitzender des VBE.
Immer wieder kündigt die schwarz-gelbe Landesregierung an, in dieser Wahlperiode die Besoldung anzupassen, doch auch im Haushalt 2020 sind dafür bislang keine Mittel vorgesehen.
„Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit würde sich auch auf die Initiative des Schulministeriums auswirken, die Sek-II-Lehrkräfte an anderen Schulformen einzusetzen“, erklärt Behlau. Aktuell erhalten Sek-II-Lehrkräfte das Angebot, sich für zwei Jahre an einer Grundschule zu verpflichten, um anschließend an eine Schule entsprechend ihrer Lehramtsbefähigung versetzt zu werden.
Erst gestern kritisierte die OECD die Finanzierung der Grundschulen in Deutschland. Insbesondere dort, wo am ehesten Bildungsnachteile ausgeglichen werden könnten, seien laut OECD die Investitionen in Deutschland vergleichsweise niedrig. Stefan Behlau: „Leider prallt diese Kritik immer wieder ab, obwohl gerade der Beginn der Schullaufbahn besondere Aufmerksamkeit verdient.“
Weiterführende Informationen:
Tagesordnung des Schulausschusses
Der VBE zu der aktuellen Analyse zum Lehrkräftemangel und zu den vorgeschlagenen Maßnahmen
Analyse „Lehrermangel in Grundschulen bis 2030 größer als bislang erwartet“
OECD „Bildung auf einen Blick 2019“
Pressemitteilung 65-2019
Unsere aktuellen Pressemitteilungen: |
12.12.2019 VBE: Wettbewerb um Ressourcen schafft keine BildungsgerechtigkeitDer Verband Bildung und Erziehung (VBE) NRW kritisiert den Schulversuch „Talentschule“. „Jeder Versuch für mehr Bildungsgerechtigkeit zu sorgen, ist prinzipiell zu begrüßen, aber Schulen in einen Wettbewerb um bessere Ressourcen und mehr Personal zu schicken, ist mehr als bedenklich. Ein Wettbewerb um Ressourcen schafft keine Bildungsgerechtigkeit“, Stefan Behlau, Landesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) NRW. |
11.12.2019 VBE: Inklusion ist die Aufgabe aller SchulformenDie aktuell vom Schulministerium veröffentlichten Daten geben einen Einblick in die Ausgangslage der Neuausrichtung der Inklusion. Für die Umsetzung der Inklusion ist zunächst eine Bündelung der Ressourcen vorgesehen. Nach den vorgelegten Daten ist an 786 weiterführenden Schulen das Gemeinsame Lernen zum Schuljahr 2019/20 eingerichtet worden. Schwerpunktmäßig wurden Haupt-, Real, Sekundar- und Gesamtschulen Schulen des Gemeinsamen Lernens. |
06.12.2019 VBE: Das ist doch keine ÜberraschungDer Verband Bildung und Erziehung (VBE) NRW fragt sich, ob auf die neue KMK-Prognose endlich ein Handeln ohne Notlösungen für die Schulen folgt. |
03.12.2019 VBE: Ansporn für mehr Engagement und weniger Sonntagsreden„Ein klarer Abstand zu den Spitzenreitern und weit entfernt von Chancengerechtigkeit – die Ergebnisse spiegeln die Bildungspolitik wider und sind nicht überraschend. Wir hoffen, dass PISA ein Ansporn für mehr Engagement und weniger Sonntagsreden ist. Helfen würde die Stärkung aller Schulformen. Der Fokus der Bildungspolitik liegt zu sehr auf den vermeintlich höchsten Schulabschluss“, erklärt Stefan Behlau, Landesvorsitzender des VBE NRW, anlässlich der heute vorgestellten PISA-Ergebnisse. |