VBE: Handschreiben muss gefördert werden
Als Ursachen benennen die Lehrkräfte in Nordrhein-Westfalen, wie in allen Bundesländern, eine Verschlechterung der motorischen Fertigkeiten (Schreibmotorik [90%], Feinmotorik [89 %] und Grobmotorik [64%]). „Lehrkräfte aus allen Schulformen beklagen, dass sie zu wenig Zeit für individuelle Förderung haben. Uns fehlt schlicht das Personal, um Kinder und Jugendliche in allen Bereichen optimal fördern zu können“, erklärt Anne Deimel, stellvertretende Landesvorsitzende des VBE NRW.
Handlungsmöglichkeiten sieht der VBE NRW in einer gezielten Förderung, gezieltem Üben, vielfältigen Freizeitaktivitäten sowie der Vorbildfunktion von Erwachsenen. Anne Deimel: „Das Spielen eines Instrumentes, gemeinsames Malen und Basteln sportliche Aktivitäten und beispielsweise das schriftliche Verfassen von Einkaufslisten helfen, grob- und feinmotorische Fertigkeiten zu trainieren.“
Die Umfrage hat auch ergeben, dass aus Sicht der Lehrkräfte das Handschreiben im digitalen Zeitalter sinnvoll und notwendig ist. „Digitale Medien müssen die Handschrift ergänzen und dürfen sie nicht verdrängen. Digitales Lernen und das Schreiben mit Stift und Papier schließen sich nicht aus. Die Mehrheit der Lehrkräfte ist sich einig, dass sich zwar die Medien ändern, die Handschrift aber bleibt. Eine flüssige Handschrift wirkt sich positiv auf die schulischen Leistungen aus – vor allem auf Rechtschreiben und Lesen“, erklärt Anne Deimel.
*Hintergrund:
Am 9. April veröffentlicht der VBE in Kooperation mit dem Schreibmotorik Institut die oben angeführte Studie. Die Ergebnisse sind repräsentativ. Bundesweit wurden vom September 2018 bis Januar 2019 über 2000 Lehrkräfte bundesweit befragt. Aus Nordrhein-Westfalen beteiligten sich 300 Lehrkräfte aus dem Primar- und dem Sekundarbereich.
Die Ergebnisse können Sie hier einsehen.
Pressemitteilung 33-2019
Unsere aktuellen Pressemitteilungen: |
12.12.2019 VBE: Wettbewerb um Ressourcen schafft keine BildungsgerechtigkeitDer Verband Bildung und Erziehung (VBE) NRW kritisiert den Schulversuch „Talentschule“. „Jeder Versuch für mehr Bildungsgerechtigkeit zu sorgen, ist prinzipiell zu begrüßen, aber Schulen in einen Wettbewerb um bessere Ressourcen und mehr Personal zu schicken, ist mehr als bedenklich. Ein Wettbewerb um Ressourcen schafft keine Bildungsgerechtigkeit“, Stefan Behlau, Landesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) NRW. |
11.12.2019 VBE: Inklusion ist die Aufgabe aller SchulformenDie aktuell vom Schulministerium veröffentlichten Daten geben einen Einblick in die Ausgangslage der Neuausrichtung der Inklusion. Für die Umsetzung der Inklusion ist zunächst eine Bündelung der Ressourcen vorgesehen. Nach den vorgelegten Daten ist an 786 weiterführenden Schulen das Gemeinsame Lernen zum Schuljahr 2019/20 eingerichtet worden. Schwerpunktmäßig wurden Haupt-, Real, Sekundar- und Gesamtschulen Schulen des Gemeinsamen Lernens. |
06.12.2019 VBE: Das ist doch keine ÜberraschungDer Verband Bildung und Erziehung (VBE) NRW fragt sich, ob auf die neue KMK-Prognose endlich ein Handeln ohne Notlösungen für die Schulen folgt. |
03.12.2019 VBE: Ansporn für mehr Engagement und weniger Sonntagsreden„Ein klarer Abstand zu den Spitzenreitern und weit entfernt von Chancengerechtigkeit – die Ergebnisse spiegeln die Bildungspolitik wider und sind nicht überraschend. Wir hoffen, dass PISA ein Ansporn für mehr Engagement und weniger Sonntagsreden ist. Helfen würde die Stärkung aller Schulformen. Der Fokus der Bildungspolitik liegt zu sehr auf den vermeintlich höchsten Schulabschluss“, erklärt Stefan Behlau, Landesvorsitzender des VBE NRW, anlässlich der heute vorgestellten PISA-Ergebnisse. |